Karriere sowohl auf dem Bau als auch im Sport

Daniel Forrer ist heute bei Grisoni-Zaugg als stellvertretender Filialleiter in Domdidier tätig und blickt auf eine Karriere auf dem Bau sowie im Spitzensport zurück. 

Daniel Forrer nimmt Herausforderungen sowohl auf den Brettern als auch auf der Baustelle gerne an und strebt nach immer neuen Horizonten. Als er seine Maurerlehre begann, gehörte er zu den Hoffnungsträgern des Ski-Alpin-Sports. Sein Lehrmeister Hans Jörg Staub war selber Trainer und seine Töchter nahmen oft an denselben regionalen Wettkämpfen wie Daniel Forrer teil. Der Chef stellte eine klare Bedingung: «Wenn du deine Arbeit im Griff hast und in der Schule Sechser machst, kannst du so viel Ski fahren, wie du willst.» Diese Herausforderung meisterte Daniel Forrer tadellos. Er schloss seine Lehre souverän ab und stieg gleichzeitig im Ski Alpin in die interregionalen Wettkämpfe auf.  

Dann meldete er sich für die Ausbildung zum Bau-Polier an, jedoch zwang ihn eine Zementallergie zu einer Planänderung. Trotzdem schaute Daniel Forrer nach vorne: Er machte zunächst die Berufsmatura und danach die Ausbildung zum Bauführer. Kurz nach den Prüfungen, die manchmal auch «Tech» genannt werden, fing er bei Grisoni-Zaugg an. Zur selben Zeit bestritt er sein erstes Telemark-Rennen und fuhr auf den zweiten Platz.  

Sein verblüffender Einstieg in die Schweizermeisterschaften im Telemark blieb nicht unbemerkt: Schon bald erhielt er die Anfrage für den Beitritt zur Nationalmannschaft. «Am Anfang hatte ich grosse Zweifel. Ich dachte, ich habe doch nicht gerade eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen, nur um alles für den Sport aufzugeben. Ich habe mit der Geschäftsleitung bei Grisoni-Zaugg darüber gesprochen. Dort wurde ich dazu ermutigt, diese Gelegenheit wahrzunehmen und weiterzumachen. Ich konnte dank der Aufgeschlossenheit meines Arbeitgebers Rennen bestreiten, auf der ganzen Welt herumreisen und gleichzeitig meine Karriere auf dem Bau voranbringen.» Ganz konkret arbeitete Daniel Forrer vor allem im Sommer und versuchte, die Trainingseinheiten soweit möglich auf das Wochenende zu legen. So konnte er im Winter für die Wettkämpfe freinehmen. Nach der Zeit auf dem Treppchen kam die Zeit der Familiengründung. Anschliessend nahm er die höhere Fachprüfung Baumeister in Angriff, die er 2018 bestand. 
 
Neue Lehrlinge trotz Coronavirus 
Daniel Forrer ist heute selber Chef und für ihn ist klar: Lehrlinge mit der Möglichkeit für eine sportliche Karriere und dem Willen, diese parallel zur Lehre zu verfolgen, würde er sofort unterstützen. «Ich würde ihnen mit allen Mitteln helfen. Zum Beispiel dürften sie für die Teilnahme an Rennen frei nehmen, so wie ich während meiner Lehrzeit auch. Im Gegenzug würde ich genauso viel fordern wie mein Lehrmeister damals: Ich würde von den jungen Leuten verlangen, nicht nur die Besten im Sport, sondern auch bei der Arbeit zu sein.» 

Bislang hat sich diese spezielle Situation noch nicht ergeben. Dennoch beobachtet Daniel Forrer seine Lehrlinge im Rahmen der vorbildlichen Begleitung bei Grisoni-Zaugg sehr aufmerksam. «Auch am Tiefpunkt der gesundheitlichen Krise lief die Arbeit mit den Lernenden auf den Baustellen sehr gut. Einige haben jedoch gefragt, ob sie zu Hause bleiben dürfen, da es in ihrer Familie Personen gibt, die zur Risikogruppe gehören. Das haben wir ihnen dann erlaubt.»  

Bis jetzt hatte das Unternehmen keine grossen Schwierigkeiten, neue Lehrlinge zu finden. «Dieses Jahr sind sogar mehr Bewerbungen als sonst eingegangen. Für die Filiale in Domdidier mit 257 Mitarbeitenden (insgesamt zählt die Grisoni-Gruppe 1100) haben wir vier neue Lehrlinge eingestellt, die zu den sieben bestehenden Maurer- und Baulehrlingen im 2. und 3. Jahr dazukommen.» All diese jungen Menschen haben die Chance auf eine Karriere auf dem Bau und werden vielleicht die Unternehmer von Morgen. 

Corine Fiechter 

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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