Ein Hochhaus mit Einfamilienhaus-Feeling

Herr und Frau Schweizer wollen auch im Jahr 2040 am liebsten im Einfamilienhaus wohnen, wie die Umfrage des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV im Tour d’horizon aufzeigt. Das Hochhaus Aglaya in Rotkreuz beweist, dass man sich auch im Hochhaus wie in einem Eigenheim fühlen kann. 

Der Blick schweift über Sträucher und Bäume in die Ferne, in Richtung der Urner Alpen. Links und rechts sieht man keine Wohnung, man fühlt sich folglich wie in einem für sich stehenden Gebäude. Einem, allerdings, das in der Höhe schwebt. So fühlt sich ein Besuch im Gartenhochhaus Aglaya in Rotkreuz an. Gartenhochhaus? Nun, das 70 Meter hohe Gebäude ist bis in die Höhe begrünt. Der Architekt hat sich dabei an einem bewachsenen Felsen orientiert. Deshalb entsteht der Eindruck, wenn man aus den Wohnungen ins Freie blickt, dass man in einen Garten blickt. Erstellt wurde das innovative und klimafreundliche Gebäude von der Zuger Unternehmung Landis Bau, deren Claim nicht umsonst lautet: «Wir bauen die Zukunft. Seit 1759». Mit der Integration von Natur in ein Hochhaus und der effizienten Ressourcennutzung, die Teil des Konzeptes ist, ist das Gartenhochhaus Aglaya ein Leuchtturmprojekt.

Liegende Acht 

Dass man sich wie in einem Einfamilienhaus fühlt, das macht der ungewohnte Grundriss des Gebäudes, der an eine liegende Acht erinnert, möglich. Jedes Geschoss weist sechs Aussenecken auf, damit jede der Wohnung auf einer Etage in eine andere Richtung angelegt ist. Das führt zum bereits erwähnten «Einfamilienhaus-Feeling». Verstärkt wird dieses durch die fliessenden Übergänge von innen und aussen. Immer wieder gibt es begrünte Einbuchtungen. Insgesamt 85 Wohnungen umfasst das Haus. In den ersten vier Stockwerken, die nicht begrünt sind, sind Büro- und Gewerbeflächen untergebracht. Nach vier Stockwerken wird das Gebäude breiter.

Knacknuss für den Baumeister 

Die Auskragung nach dem vierten Stockwerk und der ungewohnte Grundriss stellte die Landis Bau, die die Baumeisterarbeiten ausführte, vor einige Knacknüsse. Gemeinsam mit dem Schalungsspezialisten Peri erstellte Bauführer Stefan Fleischli und sein Team ein Konzept, bei dem die Schalung jeweils a äussersten Punkt angebracht wurde. Die Ein- und Ausbuchtungen am Gebäude bedingten, dass die Abstützung teilweise über mehrere Stockwerke erfolgen musste. Es versteht sich von selbst, dass das Projekt nur dank der ausgewiesenen Kompetenz der ausführenden Baufachleute gelang.

Der für den Bau verwendete Beton wurde auf der Baustelle selber hergestellt.

Nachhaltigkeit steht im Vordergrund 

Bei Aglaya sind nicht nur die vertikalen Gärten grün, sondern auch das Nachhaltigkeits- und Energiekozept. Das Gebäude steht im autofreien Suurstoffi-Areal, das ohne CO2-Emissionen betrieben werden soll. 900 Bäume sind auf den beiden Türmen von Aglaya angepflanzt. Würden diese am Boden stehen, würde das eine Waldfläche von 7000 Quadratmetern ergeben. Bäume fungieren als CO2-Speicher und sind für das Klima wichtig. Die begrünte Fassade bietet Insekten und Vögeln neue Lebens- und Nahrungsräume. Wäre die Wohnfläche nicht in die Höhe verbaut worden, sondern als Einfamilienhäuser, so würde ein Landverbrauch von fast 7,5 Hektaren resultieren.

«Bin stolz» 

Franz Aebli, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Landis Bau AG, meint: «Seit über 260 Jahren geniesst Landis Bau das Vertrauen der Kunden und realisiert immer wieder spektakuläre Bauten.  Einer unserer aktuellen Meilensteine ist das Gartenhochhaus Aglaya. Die herausragende Leistung unserer Baufachleute erfüllt mich mit grossem Stolz.»

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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