«Herausforderungen lösen und Resultate erzielen»

Pirmin Muff, Präsident suisse.ing Regionalgruppe Innerschweiz, ist einer der Referierenden am Tag der Bauwirtschaft. Er sagt, was die Ingenieure aktuell beschäftigt und wo er für die Baubranche die Herausforderungen der nächsten Jahre sieht.

Pirmin Muff, Präsident suisse.ing Regionalgruppe Innerschweiz, ist einer der Referierenden am Tag der Bauwirtschaft. Er sagt, was die Ingenieure aktuell beschäftigt und wo er für die Baubranche die Herausforderungen der nächsten Jahre sieht.

Am Tag der Bauwirtschaft ist suisse.ing Ehrengast und Wissenstransferpartner. Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen dem Schweizer Baumeisterverband (SBV) und suisse.ing?

Suisse.ing. setzt sich als Verband für die Interessen der Schweizer Ingenieurunternehmungen ein. Ein wichtiger Punkt ist die positive Wahrnehmung der Leistungen von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus der Planungsbranche für die Gesellschaft. Der Baumeisterverband und die gesamte Baubranche haben ebenfalls ein Interesse, in der Gesellschaft eine wertschätzende Haltung gegenüber deren Leistungen zu erwirken.

Die beiden Verbände arbeiten zusammen, Stichwort Projektallianzen, Vertragsmodelle. Was erhoffen Sie sich durch diese Zusammenarbeit?

Die Branche hat realisiert, dass die klassischen Vertragsmodelle in einigen Situationen an ihre Grenzen stossen. Man möchte deshalb mit den neuen Modellen vermehrt zu einer Vertrauenskultur und gemeinsamen Zielen kommen. Es werden aktuell viele wertvolle Personalressourcen dafür aufgewendet, sich abzugrenzen und abzusichern, weil die gängigen Vertragsmodelle eher darauf abzielen, Verantwortung zu übertragen als diese gemeinsam zu tragen. Ich bin überzeugt, dass wir hier auch für die Motivation unseres Nachwuchses neue Lösungsansätze finden müssen.

Neue Vertrags- und Zusammenarbeitsmodelle werden kommen. Wie geht es der Schweizer Ingenieurbranche generell?

Der Margendruck ist grösser geworden, auch wenn sich aktuell ein leichter Trend zur Besserung infolge fehlender Personalressourcen abzeichnet. Die internen Kosten bei den Planungsbüros steigen jedoch aus diversen Gründen an. Ein Grund dafür sind unter anderem flexiblere Arbeitszeitmodelle und Investitionen in die Digitalisierungen.

Die Baubranche stellt sich den Herausforderungen der kommenden Jahre. Worauf sollte sie besonders Wert legen?

Wir wollen Herausforderungen lösen und Resultate erzielen. Neben bekannten Themen wie Personalressourcen müssen wir darauf achten, dass die Administration in der Abwicklung von Projekten nicht überhandnimmt. Dies beginnt bei den Bewilligungsprozes-sen aber auch in der Abarbeitung von Projekten. Hier liegt aus meiner Sicht auch ein Teil der Lösung für den Fachkräftemangel.

Der Tag der Bauwirtschaft steht unter dem Motto «Die 10-Millionen Schweiz – Konsequenzen für die Gesellschaft, Lösungen für die Bauwirtschaft». Wie beurteilen Sie diese Thematik?

Die Marke von zehn Millionen Menschen in der Schweiz wird kommen. Die wichtigen Fragen sind aus meiner Sicht die Qualität von neuem Wohnraum und dass die Infrastruktur mit der Entwicklung mithalten kann. Es sind dies nicht nur die grossen Infrastrukturprojekte die Verbindungen zwischen den Zentren sicherstellen. Wichtig sind auch die lokalen Versorgungen mit Elektrizität und Wasser, die Verkehrsträger in den Siedlungsgebieten und die Nähe von Wohnen und Arbeiten. Deshalb darf der Fokus nicht einfach auf der nationalen Politik und den Grossprojekten liegen. Die Kommunen dürfen den Ausbau der Infrastruktur trotz beschränkten Mitteln nicht vernachlässigen.

 

Autor: Werner Schüepp

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Schweizerischer Baumeisterverband

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